20.-26.10.2006
Symposium zum 60. Geburtstag von Elfriede Jelinek
Elfriede Jelinek: „ICH WILL KEIN THEATER“
Mediale Überschreitungen
veranstaltet vom Elfriede Jelinek-Forschungszentrum
in Kooperation mit der Alten Schmiede, der Universität Wien, der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, dem Votiv Kino und dem Café Stein
Zu Elfriede Jelineks 60. Geburtstag (20. Oktober 2006) veranstaltete das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum ein Symposium, das sich, ausgehend von der Theaterarbeit, mit den Bezügen der Autorin zu den verschiedenen Kunstformen befasste. Jelineks Gattungsüberschreitungen, ihr Umgang mit Medien wie Klang/Akustisches, Hörspiel, Film/Video, Musik, Oper, Tanztheater, bildende Kunst und Installation wurden ebenso behandelt wie intermediale Realisierungen ihrer Texte am Theater (z.B. durch Einar Schleef, Ulrike Ottinger, Christoph Schlingensief und Nicolas Stemann) und durch KünstlerInnen anderer Sparten wie Olga Neuwirth, VALIE EXPORT und Elke Krystufek. An sechs thematischen Schwerpunkttagen, die von einem Abend mit Amina Handke und Rashim („Gina, Nina und Amina“) eingeleitet wurden, wurde gezeigt, dass Jelinek über ihre Romane und Dramen hinaus mit den unterschiedlichsten Gattungen und Medien arbeitete, sie miteinander vernetzte oder gegeneinander setzte und dadurch komplexe Texturen entwickelte. Zugleich wurde auf besondere künstlerische Zusammenarbeiten der Autorin hingewiesen, aus denen intermediale Werke entstanden sind. Das interdisziplinär ausgerichtete Symposium band Forschende und PraktikerInnen gemeinsam ein. Die ReferentInnen waren internationale WissenschaftlerInnen, ÜbersetzerInnen, IntendantInnen, DramaturgInnen, RegisseurInnen und KünstlerInnen. Das Programm umfasste Public Lectures, Diskussionen und wissenschaftliche Werkstattgespräche, die eine Auseinandersetzung mit Werken Jelineks initiieren sollten, die bislang kaum wahrgenommen wurden und die es zu entdecken gab.
PROGRAMM
Freitag, 20.10.2006
Café Stein, Währinger Straße 6-8, 20 Uhr
Intro-Abend
Gina, Nina und Amina:
girls, girls, girls…
(Jelinek und andere)
Ein assoziatives DJ-Set
Samstag, 21.10.2006
Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9
Theaterkonzeption | Gattungsfragen | Gattungsüberschreitungen
10 Uhr
Sabine Treude:
Sprache verkehrt gekehrt
Das Gespenstische und die Philosophie in Jelineks neueren Theaterstücken
Bärbel Lücke:
Elfriede Jelineks ästhetische Verfahren und das Theater
Von Bambiland/Babel über Parsifal zum „Königinnendrama“ Ulrike Maria Stuart
Inge Arteel:
Puppen, Zwerge, Vampire – Der nicht-menschliche Körper in Elfriede Jelineks Theatertexten: Ort eines posthumanistischen Widerstands?
Gespräch der Referentinnen: Bambiland – Ein Theatertext?
17 Uhr
Evelyn Annuß:
Wer spricht?
Allyson Fiddler:
Gattungs- und Gewaltausuferungen bei den Ausgesperrten
Ulrike Ottinger im Gespräch
Video-Vorführung Begierde und Fahrerlaubnis (Text: Elfriede Jelinek, Inszenierung: Ulrike Ottinger, steirischer herbst 1986)
Sonntag, 22.10.2006
Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9
Übersetzungen | Internationale Aufführungen | Interkulturelles
10 Uhr
Yasmin Hoffmann:
Jelinek übersetzen in Frankreich
Gitta Honegger:
Elfriede Jelinek: Translating Austria
(Fünf) Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit
– Pause –
Keiko Nakagome:
Die interkulturelle Problematik: Die Darstellbarkeit von Elfriede Jelineks Theatertexten
Amrit Mehta:
Elfriede Jelineks Lust auf Hindi: Wie könnten die Kulturmoralisten in Indien reagieren?
15.30 Uhr
Film-Vorführung Elfriede & Elfriede (Regie: Hanna Laura Klar, 2003)
Theatrale Aspekte | Inszenierungsformen
17.30 Uhr
Nicolas Stemann im Gespräch
Tilman Raabke:
Vortrag und Gespräch
Ute Nyssen:
Jelinek spielen. Einige Beispiele
Joachim Lux:
Theaterverweigerungen an der Burg
Stemann/Schlingensief/Jelinek
Montag, 23.10.2006
Universität Wien, Kleiner Festsaal, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 17 Uhr
Hörspiel | Theater
Hilde Haider-Pregler:
Inszenierte Sprache
Anmerkungen zu Elfriede Jelineks Hörspielen
Christoph Kepplinger:
„Und nicht vergessen! Immer schön aufpassen!“
Jelineks Hörtexte im multimedialen Feld
Jelinek.Hörspiel.Stationen.
Diskussion: Elfriede Jelinek – Eine Autorin fürs Theater?
Dienstag, 24.10.2006
Votiv Kino, Währinger Straße 12
Drehbuch | Film | Video
Studio (Ticket: 5,50/6,50):
16 Uhr Sabine Perthold:
„Klopfen wir sie platt zu Zelluloid!“
Die Literatin Elfriede Jelinek als Filmautorin
16.30 Uhr Film-Vorführung Was die Nacht spricht (Drehbuch: Elfriede Jelinek und Hans Scheugl, Regie: Hans Scheugl, 1987)
Großer Saal (freier Eintritt):
18.30 Uhr Katharina Pewny:
IMPORT EXPORT JELINEK
Einleitende Bemerkungen zu VALIE EXPORTS News from Home
19 Uhr Film-Vorführung VALIE EXPORT: Elfriede Jelinek. News from Home. 18.8.1988 (1988)
Großer Saal (Ticket: 6,50/7,50):
20 Uhr Beate Hochholdinger-Reiterer:
„Mich hat Film immer mehr interessiert.“
Zur Malina-Verfilmung nach dem Drehbuch von Elfriede Jelinek
20.30 Uhr Film-Vorführung Malina (Drehbuch: Elfriede Jelinek, Regie: Werner Schroeter, 1991)
Mittwoch, 25.10.2006
Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 17 Uhr
Tanztheater | Musik | Libretto
Bernd R. Bienert:
Jelinek tanzt
Christa Gürtler:
Musik und Dichtung der Nichtgewissheit
Korrespondenzen im Werk Elfriede Jelineks
Wissenschaftliches Werkstattgespräch zur Oper Der tausendjährige Posten oder Der Germanist (Musik: Franz Schubert, neue Texte: Irene Dische, Elfriede Jelinek) mit Musikbeispielen
mit Irene Dische, Pia Janke; Gesang: Nina Maria Plangg (Sopran), Anna Hauf (Alt), Alexander Kaimbacher (Tenor), Günther Strahlegger (Bass); Klavier: Anna Sushon
Donnerstag, 26.10.2006
10 Uhr
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Clara-Wieck-Schumann-Saal, Anton-von-Webern-Platz 1
Akustisches | Oper | Komposition
Christiane Zintzen:
„Soundscape Jelinek“
Akustische Inspirationen & Exspirationen
Gerold Gruber:
Intermediale Strukturen in Olga Neuwirths Jelinek-Vertonungen
Irene Suchy:
Die Komponistin Elfriede Jelinek
15.30 Uhr
Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9
Komposition | Bildende Kunst | Installation, Medienkunst | Performance
Olga Neuwirth im Gespräch
– Pause –
Evelyne Polt-Heinzl:
Bilder.Schreiben.
Über Elfriede Jelineks Umgang mit Vordergrund, Hintergrund und Übermalung
Peter Weibel:
Mediale Montagen
Literatur im elektronischen Zeitalter zwischen Massenmedien und Subjektaussagen
Video-Vorführung Performance Elke Krystufek & Ensemble (Wiener Volkstheater, Hundsturm 2005)
Elke Krystufek im Gespräch mit Monika Meister
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, von der Kulturabteilung der Stadt Wien (Wissenschafts- und Forschungsförderung, Musik), der Bezirksvertretung des 9. Bezirks, den Wiener Stadtwerken und der Österreichisch-Indischen-Gesellschaft.